„Die Zukunft des Fahrens ist elektrisch“
Die Elektromobilität ist längst kein Zukunftsthema mehr, sondern gelebte Realität. Um zu erfahren, wie sich der Markt in den vergangenen Jahren verändert hat und welche Entwicklungen bevorstehen, haben die Stadtwerke Stade mit Christian Rönsch, Geschäftsführer der Autohausgruppe May & Olde gesprochen.
Stadtwerke Stade: Herr Rönsch, wie hat sich die Elektromobilität in den letzten Jahren aus Ihrer Sicht entwickelt?
Als wir bei BMW 2013 starteten, war das Thema Elektromobilität noch absolutes Neuland. Mit dem BMW i3 haben wir damals ein Fahrzeug verkauft, das seiner Zeit weit voraus war – ein Vollcarbon-Auto, noch bevor andere Hersteller überhaupt ein E-Modell auf dem Markt hatten. Heute, zwölf Jahre später, ist fast jedes dritte Fahrzeug, das wir verkaufen, elektrisch. Das zeigt, wie stark sich die Marke entwickelt hat. Und auch Mini ist hier ein echter Vorreiter: Die Marke ist bis auf ein Modell fast vollständig elektrifiziert und erfreut sich großer Nachfrage.
Stadtwerke Stade: Viele Menschen sorgen sich um Reichweite und Ladeinfrastruktur. Wie sehen Sie die aktuelle Situation, besonders hier in der Region Stade?
Im ländlichen Raum sind wir klar im Vorteil. Wer ein eigenes Haus mit Photovoltaikanlage hat, kann sein Auto günstig und bequem zu Hause laden. Auch das Laden am Arbeitsplatz wird immer wichtiger – wenn Mitarbeiter ihr Fahrzeug während der Arbeitszeit laden können, steigert das enorm die Akzeptanz. Bei uns im Landkreis Stade profitieren viele Kunden von kurzen Wegen und eigenen Stellplätzen – das sind ideale Bedingungen für den Umstieg auf E-Mobilität.
Stadtwerke Stade: Welche technologischen Entwicklungen erwarten uns in den kommenden Jahren?
Mit der neuen BMW-Generation, die im März auf den Markt kommt, beginnt eine neue Ära. Fahrzeuge wie der iX3 werden über 800 Kilometer Reichweite schaffen und in nur 20 Minuten auf 80 % laden. Bald darauf wird es auch über die Technologie verfügen, Energie ins Haus zurückzuspeisen – das sogenannte bidirektionale Laden. Wenn die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen sind, kann das Auto so zum Energiespeicher werden und beispielsweise abends den Strom liefern, den tagsüber die Photovoltaikanlage erzeugt hat. Das ist ein echter Durchbruch auf dem Weg zu einer nachhaltigen, unabhängigen Energieversorgung. Elektromobilität ist kein kurzfristiger Trend, sie wird sich durchsetzen – Schritt für Schritt, aber unumkehrbar.
