Mehr als bloße Unterhaltung
Theater kann als Spiegel der Gesellschaft gelten; denn was es zeigt, sind Beziehungen zwischen Menschen und ihrer Umwelt und Umgebung. Es wirkt, indem es Zusammenhänge oder bekannte Situationen öffentlich macht, ihnen einen Raum gibt und sie zur Schau stellt. Bei den alten Griechen war das sogenannte Theatron nicht nur ein Ort für Feste und Zeremonien jeglicher Art; sondern auch der Ort, an dem man zusammenfand, um über Demokratie und Politik zu diskutieren. Politik und Theater schienen eng verschmolzen und bildeten eine räumliche Einheit. Besonders zur Zeit der attischen Demokratie (5. Jh v.Chr.) spielte das Theatron eine wichtige Rolle: So waren alle Bürgerinnen und Bürger, gleich welchen Standes, dazu ermutigt, es zu besuchen. Dort wurde repräsentiert und die Gesellschaft dargestellt. Das hat sich bis heute in der Theorie nicht verändert. In der Praxis verschwindet dieses demokratiebildende Momentum allerdings immer mehr hinter dem Wunsch, „einfach nur unterhalten“ zu werden. Dass Theater mehr kann, will und soll, zeigen dieser Tage vor allem zwei Produktionen im STADEUM: „Gegen die Demokratie“ von Esteve Soler – das aktuelle Stück zur Stunde, beleuchtet am 23. April eine Gesellschaft, die vergessen hat, wie wertvoll unsere jetzige Staatsform ist. Und da Demokratie keine Party ist, zu der man eingeladen wird, sondern eine, die man selbst ausrichtet, hat sich eine bunt gemischte Gruppe von Workshopteilnehmenden seit Januar mit dem Thema Demokratie auseinandergesetzt, um gemeinsam künstlerisch der schillernden Biografie dieses Begriffes nachzugehen. Das Ergebnis ist am 23. März im STADEUM zu sehen.
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STADEUM Kultur- und Tagungszentrum Schiffertorsstraße 6, 21682 Stade
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