Elektromobilität ist die Zukunft

Links Verkaufsleiter Michael Schlichting, rechts Geschäftsführer Dirk Busse. ©Julia Balzer

Elektromobilität ist die Zukunft

Interview mit Dirk Busse, Geschäftsführer der Autohäuser Tobaben, zum derzeit stark diskutierten Thema Elektromobilität Herr ...

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Links Verkaufsleiter Michael Schlichting, rechts Geschäftsführer Dirk Busse. ©Julia Balzer

Interview mit Dirk Busse, Geschäftsführer der Autohäuser Tobaben, zum derzeit stark diskutierten Thema Elektromobilität

Herr Busse, Sie sind Geschäftsführer von drei Autohäusern und überzeugter E-Fahrzeug-Fahrer. Was macht für Sie persönlich den Reiz der Elektromobilität aus?

Für mich ist E-Mobilität ganz klar die Zukunft. Sie bietet eine nachhaltige und zukunftsweisende Lösung für den Verkehr. Ich lade mein Fahrzeug jede Nacht zu Hause auf und habe am nächsten Morgen volle Reichweite – das reicht mir vollkommen für den Alltag. Ebenso macht die zunehmende Verfügbarkeit von Ladesäulen das Fahren alltagstauglich. Auf den Autobahnen sorgen Schnellladesäulen für entspannte Pausen. Gerade für Außendienstmitarbeiter sind 20-25 Minuten Ladezeit ideal, um kurz durchzuatmen, während das Auto bis zu 80 % aufgeladen wird.

In letzter Zeit hat der Markt für E-Fahrzeuge aufgrund des Wegfalls der Prämien etwas geschwankt. Wie sehen Sie die aktuelle Marktlage?

Der Markt hat sich tatsächlich nach dem Wegfall der Prämie kurzzeitig etwas abgekühlt, aber er erholt sich gerade wieder. Jetzt ist es umso wichtiger, dass die Politik Planungssicherheit gibt. Die Nachfrage und Akzeptanz für die höheren Preise sind da, aber es darf nicht nur auf Subventionen gesetzt werden. Diese bremsen oft die Entwicklung und sorgen für Unsicherheit bei den Verbrauchern. Diese brauchen klare Rahmenbedingungen, denn während ein Modell gerade auf den Markt gekommen ist, wird bereits an dessen Nachfolger gearbeitet, der erst vier Jahre später herauskommt. Die Zielrichtung ist klar: Ab 2035 keine Neuzulassungen mehr von Verbrennungsmotoren – daran müssen sich sowohl Hersteller als auch Verbraucher orientieren.

Ein immer wieder diskutiertes Thema sind die Anschaffungskosten von E-Fahrzeugen. Was würden Sie potenziellen Käufern empfehlen, die sich vor den höheren Kosten scheuen?

Ich empfehle hier oft ein Leasingmodell. Im Hause Tobaben bieten wir zum Beispiel den Ford Explorer für 350 Euro monatlich an, bei einer Leasingdauer von 48 Monaten und 10.000 Kilometern pro Jahr. Das ist nicht nur kostengünstig, sondern hat auch den Vorteil, dass man sich als Verbraucher keine Sorgen über den Wertverfall des Autos und der Batterie machen muss. 

Ein weiterer Kostenfaktor sind für viele Interessierte die Betriebskosten. Wie sieht es hier mit den Vorteilen von E-Fahrzeugen aus?

Das ist ein sehr interessanter Punkt. Auch wenn der Strom aus der Steckdose kommt, lohnt sich die Investition in ein E-Auto. Bei einem angenommenen Strompreis von 28 Cent pro kWh und einem Verbrauch von 15 kWh auf 100 km liegen die Kosten bei etwa 4,20 Euro für 100 km. Im Vergleich dazu zahlt man bei einem Spritpreis von 1,70 Euro und einem Verbrauch von 7,5 Litern pro 100 km rund 12,75 Euro. Hinzu kommt, dass aktuell bis 2030 keine Steuern erhoben werden und die Wartungskosten deutlich geringer ausfallen.

In Bezug auf alternative Antriebe wie e-fuel oder Wasserstoff – wie schätzen Sie deren Zukunft ein?

Die Herstellung von e-fuels und Wasserstoff ist extrem energieaufwendig und daher aktuell sehr kostspielig. Der Energiebedarf ist so hoch, dass sich diese Technologien aus meiner Sicht auf absehbare Zeit nicht durchsetzen werden. Für den Massenmarkt sind sie daher derzeit keine sinnvolle Alternative.

Ein weiteres spannendes Thema ist das bidirektionale Laden. Welche Chancen sehen Sie darin?

Ich halte das bidirektionale Laden für einen echten Gamechanger für die Elektroversorgung in Deutschland. Die Möglichkeit, die Batterie des Fahrzeugs als Energiespeicher für das eigene Zuhause zu nutzen, ist ein großer Schritt nach vorn. So kann man beispielsweise überschüssigen Solarstrom speichern und dann verwenden, wenn er im Haus benötigt wird. Das bietet nicht nur Flexibilität, sondern auch einen nachhaltigen Nutzen. Leider sind die rechtlichen Grundlagen für das bidirektionale Laden noch nicht geschaffen.

Abschließend, was sind für Sie die optimalen Voraussetzungen, damit sich E-Mobilität flächendeckend durchsetzt?

Ein Großteil der Menschen im Landkreis Stade hat die idealen Voraussetzungen, um ein E-Auto zu nutzen. Viele fahren nicht mehr als die Ladekapazität des Autos pro Tag und können es bequem zu Hause an einer Wallbox laden – idealerweise mit einer Photovol-
taikanlage auf dem Dach. Der Weg in Richtung nachhaltige Zukunft ist eingeschlagen und es gibt viele Gründe, ihn mitzugehen – wann, in welchem Tempo und in welcher Form kann aber ja jeder selbst entscheiden. 

Vielen Dank, Herr Busse, für Ihre Einblicke und Perspektiven zur Zukunft der Elektromobilität.